Es ist keine Frage, dass man ein Spiel auch mal verlieren darf, allerdings ist es die Art und Weise, die darüber entscheidet, ob man den Platz nach dem Spiel erhobenen oder gesenkten Hauptes verlassen kann. Heute jedenfalls sahen die Spieler nach der Partie wenig zufrieden aus, und das völlig zurecht. Denn auch wenn Lobstädt, ohne jede Frage, zu den besten Teams der Liga gehört, ist das noch lange kein Grund, ihnen nahezu spiel- und kampflos das Feld zu überlassen.
Matthias Erhardt Spieler des Tages
Bereits in der 7. Spielminute nahm das Unheil seinen Lauf, als der lobstädter Libero nach einer Ecke per Kopf einnetzte und damit die Serbitzer früh in Rückstand brachte. Die Zuordnung, falls überhaupt vorhanden, hatte in dieser Situation überhaupt nicht gestimmt. Und wer nach dem Gegentor mit einer serbitzer Reaktion gerechnet hatte, musste sich eines Besseren belehren lassen. Denn nicht die Serbitzer, sondern die Elf aus Lobstädt bestimmte weiter die Partie und ließ Ball und Gegner laufen. Das Spiel des FSV hingegen glich einem Offenbarungseid, denn hinten fehlte die rechte Zuordnung, in der Vorwärtsbewegung agierte man völlig ideenlos und verlor leichtfertig die Bälle und in den Zweikämpfen ließen die serbitzer Spieler des öfteren den nötigen Biss vermissen. Lediglich eine gute Chance in der 1. Halbzeit brachten die Serbitzer zustande, als Thomas Winkler den Ball über das Tor lupfte. Der Gästekeeper stand in dieser Situation sehr schlecht und konnte sich glücklich schätzen, dass der FSV den, zu diesem Zeitpunkt, ungerechtfertigten Ausgleichstreffer nicht erzielte. Bis auf den Lupfer ließen die Lobstädter allerdings überhaupt nichts anbrennen und bewiesen, dass sie in der Tabelle zurecht vor der Elf des FSV stehen.
Dass am heutigen Samstag auch die Moral nicht zu 100 Prozent stimmte auf seiten der Serbitzer, zeigte Halbzeit Zwei, da von Aufbäumen, sich gegen die drohende Niederlage stämmen, leider nichts zu sehen war. Und auch spielerisch ging die Talfahrt weiter. Man brachte sich nur allzuoft selbst in Verlegenheit, spielte dann aber auch den langen Ball, wenn er alles andere als angebracht war. Wer die fehlende Kreativität, die lediglich Andreas Lehmann ab und an verstrahlte, der schlechten Tagesform zuschreiben möchte, redet ein altbekanntes Problem schön. Das Offensivspiel ist zu oft nicht vorhanden und Torchancen resultieren nur aus Einzelaktionen. Hier gibt es ganz klar Handlungsbedarf, damit sich die Fans des FSV auch mal über ein gelungenes Kombinationsspiel freuen können und nicht immer hoffen müssen, dass aus dem relativ plumpen Anrennen auf das gegnerische Gehäuse ein Tor resultiert.
Im Endeffekt war die zweite Halbzeit ein Pondon zur ersten Hälfte. Lobstädt kontrollierte das Geschehen, erspielte sich die ein oder andere gute Chance und ließ hinten nicht viel zu. Lediglich Thomas Winkler kam zu seiner zweiten guten Gelegenheit auf seiten der Serbitzer, aber konnte auch diese nicht verwerten. Das 2:0 für Lobstädt war dann zwar durchaus verdient, aber die Art und Weise, wie es entstand, war sehr umstritten. Denn der Schiedsrichter gab einen Elfmeter, nachdem Marcel Kubik sich, im Sechzehner auf dem Boden liegend, in den Weg eines lobstädter Angreifers rollte. In dieser Situation war weder die Hand im Spiel, noch versperrte Marcel Kubik den Weg auf unfaire Weise. Doch wirklich schmerzhaft war das zweite Gegentor dann auch nicht, da niemand mehr so richtig an den oder ein etwaiges Unentschieden glauben wollte. An diesem Samstagnachmittag, der wohl ein gebrauchter war, gaben die Serbitzer auch keinen Anlass zur Hoffnung. So bleibt nur zu wünschen, dass die nächsten Spiele des FSV wieder besser werden und das vor allem auch mal die spielerische Komponente mehr in den Vordergrund rücken wird.