Wäre man erst zur Zweiten Halbzeit gekommen, hätte mein ein schönes Fußballspiel erlebt. Ein Spiel auf, fast, gleichem Niveau mit guten Kombinationen und Offensivem Fußball. Da man sich allerdings nie die ersten 45 Minuten entgehen lässt trübt dies das komplette Spiel.
Selbstbewusst und topp motiviert trat man am Sonntag um 14 Uhr gegen den Bornaer SV auf deren Platz zum Punktspiel an. Das Lokalderby war irgendwie gewonnen wurden und die Mannschaft zeigte sich in Bestbesetzung. Nachdem gegen Neukirchen schon Daniel Dietze im Tor stand und sein Comeback mit einem Sieg krönte hatte man den starken Rückhalt, in der Hintermannschaft, den man so lange vermisste. Was dann allerdings folgte war eine der schlechtesten Leistungen der Serbitzer dieser Saison. Schon kurz nach dem Anstoß war klar das Borna, die „Mannschaft der Stunde“ wie sie sich selbst betitelte und durch die Presse dargestellt wurde, das Szepter fest in der Hand hielt. Im Hinspiel noch gut abgemeldet, schienen die Stürmer und Flügelspieler dazu gelernt zu haben und schon nach kurzer Zeit entblößte man die Serbitzer Hintermannschaft mit gekonntem Kurzpassspiel. Wenn man Anhänger der Heimmannschaft war hätte man schon ins Schwärmen kommen können. Das erste Tor lies dann auch nicht mehr lang auf sich warten. Auf der rechten Seite setzte sich ein Bornaer Stürmer stark gegen Marcel Kubik durch und schloss mit einem „Bananenschuss“ ab. Dietze im Tor konnte man, wie auch bei allen anderen Gegentoren, keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil, durch geschicktes Herauslaufen und den richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit schaffte er es die ein oder andere Szene zu entschärfen. Nun musste Serbitz, da man die Drei Punkte nicht freiwillig hergeben wollte, offensiv spielen. Und genau dies führte in der 30. Minute zum 2:0, durch einen schön heraus gespielten Konter. Man mag sich fragen ob denn der FSV auch eine Chance hatte. Eine war dann doch zu finden, Marcel Kubik, der seinen Fehler beim 1:0 wettmachen wollte, setzte sich schön gegen Zwei Bornaer Spieler durch und schoss straf auf das Tor. Hätte der Hüter der Gastgeber den Ball nicht sicher gehabt, so wäre Winkler zur Stelle gewesen, dem war leider nicht so. Und so ging man mit gesenktem Haupt in die Kabine.
Nach der Pause mussten auf Seiten Serbitz Wechsel vorgenommen werden, Michael Dinter verletzte sich und so kam Falko Richter erneut nach seiner langen Verletzungspause zum Einsatz. Borna blieb unverändert. Zuerst schien alles so zu bleiben wie es war, Borna bestimmte das Spiel und Serbitz reagierte nur. Doch schnell schien sich bei den Gastgebern der Schlendrian breit zu machen. Man unterschätze den Siegeswillen der Gäste und lies ihnen mehr Freiräume. Diese wurden auch konsequent genutzt. Leider führten diese nicht zu vielen mehr Chancen. Die einzig Nennenswerte und heraus gespielte Möglichkeit erarbeitete sich der eingewechselte Richter, welcher einen zu langen Ball nachsetzte und so den herausgelaufenen Hüter der Bornaer überlupfte und den freien Winkler in der Mitte bediente. Dieser stand allerdings mit dem Rücken zum Tor und nahm den Ball direkt. Dieser schwer zu nehmende Schuss flog nur Knapp über das Gehäuse der Gastgeber. Nach 20 Minuten der 2. Halbzeit war es endlich soweit. Nach einer Ecke von Holger Bauch kam der Ball irgendwie zu Thomas Winkler, welcher sich für die Freiheiten bedankte und den Anschlusstreffer erzielte. Serbitz nun noch mehr motiviert als je zuvor wollte nun das unglaubliche wahr machen. Sie stellten komplett auf Offensive und lösten die Abwehr im Groben auf. Dies schuf natürlich Platz für Bornaer Konter im eigenen Stadion. Welche sie auch gleich 5 Minuten nach Anschluss zu nutzen wussten. Schwarz setzte sich stark gegen Koch durch und brauchte nur noch einzunetzen. Doch das sollte den FSV nicht komplett aus der Bahn werfen. Endlich begann man zu kämpfen. Das was man die erste Halbzeit vermisste, so wie man die meisten Spiele gewann. Ein gutes Beispiel dafür: Matthias Erhardt. Er setzte sich immer wieder auf der linken Bahn gut durch und sorgte im Zusammenspiel mit Winklmeier oder Lehmann endlich für anschaulichen Fußball auf Seiten Serbitz. Leider war sein Einsatz nicht mit Erfolg gekrönt, so schoss er einmal aufs Tor, doch wurde dieser Schuss ablenkt und der Hüter hatte leichtes Spiel oder er rannte sich in der guten Abwehr der Bornaer fest. Eine Schrecksekunde für die Serbitzer gab es in der 76. Minute, als Dietze, nach vereitelter Chance der Bornaer, auf den Rücken fiel und Minuten lang liegen blieb. Man befürchtete schon das Schlimmste aber er konnte das Spiel kurz danach wieder aufnehmen. Nachdem man auch den völlig erschöpften Erhardt auswechselte und die Zeit immer weiter verstrich, gingen auch langsam die Hoffnungen. Dann fiel in der 85. Minute das 4:1 für Borna durch einen weiteren Konter, die Vorentscheidung. Das Spiel wurde pünktlich abgepfiffen.
Wenn man so im Pokal gegen Pegau antritt, braucht man sich die Karten für das Finale gar nicht erst bestellen.