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Ups, wie ist das denn jetzt passiert?!

Etwas ungläubig wirken die Spieler und Trainer des FSV Serbitz/Thräna schon, wenn man die letzten paar Wochen rekapitulieren lässt. Die Zielsetzung vor der Saison lautete "Nichtabstieg" und ich habe auch noch die Worte von René Grübler im Ohr, dass ihm der Pokal doch eigentlich egal sei. Nun sollte man wohl über die Zielstellung für die laufende Saison einmal nachdenken und auch die Einstellung zum Pokal ist mit Sicherheit eine andere geworden. Dass die letzten Wochen für den FSV mehr als nur gut verlaufen sind, wurde schon in meiner letzten News erörtert, mit dem souveränen Sieg über den Eulaer SV krönten die Serbitzer nun allerdings ihren Lauf. Jetzt steht Tabellenplatz 3 zu Buche und das Pokal-Viertelfinale kann getrost kommen, denn in der momentanen Verfassung muss man nicht jeden Gegner schlagen, aber man kann. Denn gegen Eula hat der FSV noch einen Schritt nach vorn gemacht, nicht nur tabellarisch, sondern auch auf dem Platz. Unordnung in der Defensive suchte man vergebens, die Stürmer versprühten ungewohnten Bewegungsdrang und die Chancenverwertung ließ keine Wünsche offen.


 

Auch wenn der Eulaer SV, im Spiel gegen den FSV Serbitz-Thräna, die vor heimischer Kulisse spielten, die Anfangsphase dominierte, kamen sie zu keinen zwingenden Gelegenheiten, so dass sich Matthias Nestler keine ernsthaften Sorgen um seinen Kasten machen musste. Der FSV beschränkte sich zu Beginn der Partie auf das Verteidigen, mit dem Wissen in den Köpfen, dass man letzte Saison noch zwei hohe Niederlagen, gegen die spielstarke Mannschaft aus Eula, kassiert hatte. Doch man hatte nicht das Gefühl, dass die eulaer Mannschaft vom vergangenen Samstag viel mit der Mannschaft des Vorjahres gemein hatte, denn flüssige Kombinationen waren Mangelware und auch in der Defensive offenbarten sie einige Schwächen. So fiel es den zahlreichen Zuschauern zumindest nicht wie Schuppen von den Augen, als die Serbitzer nach 22. Minuten in Führung gingen. Mirko Schuster war es, der nach einem lang geschlagenen Ball von Mike Majetschak, diesen souverän im Tor der Gäste unterbrachte. Nach dem Tor wurde schnell deutlich, dass sich die eulaer Spieler von dem Schock erholen mussten, da sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Den nächsten unschönen Höhepunkt gab es dann in der 29. Minute, als sich Falko Richter, nach einem rüden Foul, die gelbe Karte abholte. Die Gäste aus Eula kamen erst in der 31. Minute zu ihrer nächsten Gelegenheit, als Marcel Kubik sich schwindelig spielen lässt und der Ball über Umwege zu Marcel Strakosch kommt. Dessen halbherziger Schuss konnte von Matthias Nestler aber pariert werden. Doch kurz darauf sollte es vorbei sein, mit der Führung für die serbitzer Elf. Nach einem unnötigen Freistoß, ca. 25 Meter vom serbitzer Tor entfernt, der von Marcel Härtel getreten wurde, verlängerte Dorian Baumann den Ball überlegt ins lange Eck, so dass Matthias Nestler nicht der Hauch einer Chance blieb. Auch die letzte Aktion der ersten Halbzeit sollte den Gästen gehören, als Matthias Nestler einen scheinbar ungefährlichen Freistoß noch einmal spannend macht, in dem er den Ball nicht unter Kontrolle bekommt - gut, dass die Eulaer an diesem Samstag geisitg nicht frisch genug waren, um aus solchen Gelegenheiten Kapital zu schlagen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die eulaer Spieler ordentlich Dampf, aber die serbitzer Defensive warf sich jedem Angriff entgegen und zermürbte die Moral der Gäste durch ein goßes Laufpensum und hohe Aggressivität in den Zweikämpfen. Viel effektiver agierte die serbitzer Offensive. Denn schon kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit fiel das 2:1. Einen Freistoß, links vom Strafraum, nutzte Mirko Schuster, um den Ball nah an den Fünfmeterraum zu spielen. Dort leistete sich der Gästekeeper einen Lapsus in Form einer schwachen Faustabwehr, was Christian Penzholz als Anlass nahm, um Thomas Winkler per Kopf zu bedienen. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und köpfte den Ball aus fünf Metern ins kurze Eck. Eula versuchte noch einmal den Druck zu erhöhen, aber die besseren Chancen, auch wenn es nicht viele waren, hatte der FSV. So auch in der 50. Minute, als Sören Winkelmeier, nach einer Ecke von Mirko Schuster, einen wuchtigen Kopfball über das Gästetor setzt. Zwei Minuten später stand Sören Winkelmeier wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Nach vielen kleinen Fouls seiner Mitspieler binnen kurzer Zeit, ernannte ihn der Schiedsrichter kurzerhand zum Sündenbock und gab ihm, für ein vergleichsweise lächerliches Foul, die gelbe Karte. Doch ein Spieler seines Formats lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Ganz im Gegenteil - wenige Minuten nach der Verwarnung, fing er einen schlechten Abstoß der Gäste ab, marschierte durch die eulaer Hälfte und verfehlte das Tor, mit einem wuchtigen Schuss, um einen Meter. Drei Minuten darauf war es wieder der FSV, der Gefahr versprühte, diesmal in Person von Thomas Winkler. Nach einem langen Einwurf, setzte sich dieser schön gegen zwei Gegenspieler durch und konnte dann nur noch durch ein Foul gestoppt werden, was einen Freistoß aus gefährlicher Distanz zur Folge hatte. Statt es direkt zu versuchen, flankte Mirko Schuster den Ball in den Sechzehner, in welchem ein munteres Durcheinander herrschte. Irgendwie sollte das Tor dann leer sein, der Ball vor den Füssen von Falko Richter landen und die Heimfans gebannt auf das 3:1 warten. Doch Richter entschied sich dazu, die Spannung aufrecht zu erhalten, indem er den schwierig zu nehmenden Ball rechts am Tor vorbeischoss. Doch nicht umsonst nominieren die Trainer vor jedem Spiel gleich zwei Stürmer. Denn was Richter in dieser Aktion nicht schaffte, sollte Thomas Winkler zwei Minuten später, in einer besonders schönen Art und Weise, schaffen - das 3:1 erzielen und damit eine kleine Vorentscheidung herbeiführen. Nach einem langen Abschlag von Nestler, behinderten sich gleich beide Verteidiger des Eulaer SV - denkbar ungünstig, wenn man auf Thomas "Spekulatius" Winkler trifft. Natürlich hat dieser auf den Fehler gewartet und natürlich ließ er sich die große Chance, die aus seiner Antizipation entstand, an diesem Tag nicht mehr nehmen. Das Ergebnis schien nun wie in Stein gemeißelt zu sein, denn was Eula auch tat, sie erweckten zu keiner Zeit den Eindruck, als ob könnten sie den Serbitzern noch ein paar Punkte abjagen. Durch das Anrennen von den eulaer Spielern, welches ziemlich kopflos schien, machten sich Räume auf, welche in der 75. Minute fast perfekt von der serbitzer Offensive genutzt wurden. Nachdem sich Falko Richter gegen zwei Kontrahenten behaupten konnte, spielte er den Pass auf die rechte Außenbahn, auf welcher Christian Penzholz wartete. Dieser fackelte nicht lange und schlug einen Traumpass, diagonal über das Spielfeld, auf Mirko Schuster, welcher fast alles richtig machte - lediglich die Latte stand diesem Traumtor im Weg. Ein 4:1 wäre dem Spielverlauf aber auch nicht angemessen gewesen.
Beim 3:1 sollte es jedoch bleiben, womit der FSV bewiesen hat, dass diese Saison jeder Gegner zu schlagen ist. Das Lob der Trainer hat sich die Mannschaft redlich verdient und alle, egal ob Spieler, Trainer, Betreuer oder Fan, sind gespannt, wohin der Weg für den FSV Serbitz/Thräna in dieser Saison noch führt. Man kann es vielleicht als Zeichen verstehen, dass ausgerechnet heute, beim Interview mit Thomas Winkler für laenderauswahl.TV, die Kamera streikte, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Denn der Spieler des Tages wies darauf hin, dass es immer noch gegen den Abstieg ginge.


K. Gentsch