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Wer vorne keins macht, kriegt hinten eins rein!

Sprüche, Zitate, sogenannte Weisheiten - während eines Spiels bringen sie einem nichts, doch nach einem Spiel muss man immer wieder feststellen, dass sie wiedereinmal zugetroffen haben.
So auch am Samstag, den 8. September 2007. Der 2. Spieltag der Regionalliga Borna/Geithain stand auf dem Programm und der FSV Serbitz/Thräna durfte sein erstes Heimspiel gegen die Gäste aus Groitzsch bestreiten. Die Tribüne war wie so oft gut gefüllt und auch das Wetter machte den Anschein, als könnte es über 90 Minuten trocken bleiben. Never change a winning team heißt es so schön, aber diese Möglichkeit blieb den beiden Trainern des FSV leider vergönnt, denn sowohl Thomas Winkler galt es zu ersetzen, als auch den langzeitverletzten Torhüter Daniel Dietze.

 

Holger Bauch erarbeitete fast alle Großchancen für den FSV - Spieler des Tages

Daniel wurde durch Matthias Nestler vertreten, den Torhüter der 2. Mannschaft des FSV und an Stelle von Thomas Winkler gab Falko Richter, nach halbjähriger Verletzungspause, sein Comeback in der Startelf der Serbitzer.
Zu Anfang schien die Weisheit, ein erfolgreiches Team nicht zu verändern, sich nicht zu bestätigen, denn der FSV spielte ähnlich ansehnlichen Fussball wie gegen Gnandstein am Wochenende zuvor. Dennoch waren es die Gäste, die als erste gefährliche Aktionen vor dem Tor der Serbitzer platzieren konnten, diese konnte Matthias Nestler jedoch sicher parieren. Die Spieler des FSV zeigten sich von den zwei Chancen des Gegners unbeeindruckt und erhöhten noch einmal die Schlagzahl. Besonders stark in der Anfangsphase des Spiels zeigte sich dabei Holger Bauch, der neben Falko Richter den Sturm der Serbitzer komplettierte und diesen nach wenigen gespielten Minuten im Straufraum der Gegner fürstlich bediente, Richter jedoch schien noch nicht richtig im Spiel gewesen zu sein und verstolperte den Ball, völlig freistehend, zwei Meter vor dem Gästekeeper. Kurze Zeit später sollte sich eine weitere gute Chance für Richter ergeben, aber auch da traf er mehr Luft als Leder - die 6-monatige Spielpause war ihm zu dem Zeitpunkt deutlich anzumerken. Die Serbitzer ließen aber keineswegs nach und schon in der 22. Minute sollte sich die nächste Großchance ergeben. Einmal mehr war es Holger Bauch, der mit einer perfekten Flanke den nachgerückten Sören Winkelmeier bediente, welcher nicht minder schön mit einem Flugkopfball den Gästekeeper prüfte, dieser konnte den Ball jedoch gekonnt zur Ecke klären. Zwei Minuten später wurde die Nachlässigkeit im Umgang mit den Großchancen dann beinahe bestraft, als ein Gästespieler mit einem satten Schuss die Unterlatte des serbitzer Kastens traf und der Ball von der Torlinie zurück in den Strafraum sprang. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch. Nur eine Minute nach dem groitzscher Lattentreffer, setzte sich Andreas Lehmann mit einem schönen Solo gegen die Hintermannschaft der Groitzscher durch, verfehlte das Tor dann aber leider um einen guten Meter. Trotz dieser schönen Aktion konnte Andreas Lehmann, wie die komplette Mannschaft, nicht an die starke Leistung vom vorangegangenen Wochenende anknüpfen. Die letzte Aktion der ersten Halbzeit gehörte dann auch den Gästen aus Groitzsch, die mit einem guten Distanzschuss noch einmal für Aufregung sorgten. In der ersten Halbzeit wurde den Zuschauern ein munteres, relativ ausgeglichenes Spiel geboten, in dem die serbitzer Mannschaft leichte Vorteile besaß.
Man verpasste es schlicht und ergreifend, aus den zahlreichen Großchancen zu Beginn des Spiels Kapital zu schlagen. Dennoch ging man frohen Mutes in die zweiten 45 Minuten, schließlich stand es immer noch null zu null und der FSV bewies ja schon gegen die Elf aus Gnandstein, dass er einen langen Atem haben kann, wenn es sein muss. Als dann jedoch, kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit, Michael Dinter, wenige Meter vor dem Gästetor, völlig freistehend, den Ball nicht unter Kontrolle brachte und somit die nächste Großchance für den FSV vergab, musste man sich schon Gedanken machen, ob das nicht irgendwann bestraft werden würde. Die nächsten zwei Chancen sollten dann auch den Groitzschern gehören, während Matthias Nestler einen Kopfball aus kurzer Distanz noch gut abwehren konnte, war er wenige Minuten darauf machtlos, als nach einem Flügellauf über 70 Meter von David Baage und anschließender scharfer Hereingabe Daniel Hintzsche nur noch einschieben musste.
Ab diesem Moment schien es so, als sei die Moral der Serbitzer gebrochen worden und als ob würde man viel mehr mit den ausgelassenen Chancen hadern, als den Ausgleich erzwingen zu wollen.
Die innere Ordnung ging phasenweise völlig verloren und in den Angriffsbemühungen reichte es meißtens nur noch zu langem Hafer. Das Spiel plätscherte sprichwörtlich vor sich hin, die Serbitzer kamen, wenn überhaupt, nur noch sporadisch vor das Tor der Gäste - ernsthafte Gefahr konnte man da leider nicht ausmachen. Auch die Auswechslungen - in der 69. Minute kam Mirko Schuster für Michael Dinter und in der 72. Minute Rene Badstube für Falko Richter - konnten an diesem Eindruck nichts mehr ändern. Das 2:0 der Groitzscher, eine Viertelstunde vor Schluss, war die logische Konsequenz der ideenlosen Angriffsbemühungen des FSV. Auffällig dabei war, dass man die serbitzer Hintermannschaft wiederum mit einem Flügellauf und einer anschließenden scharfen Hereingabe bezwingen konnte - Torschütze war Daniel Hintzsche, der damit sein zweites Tor erzielte. Man hätte das Spiel zu diesem Zeitpunkt getrost beenden können, denn auch die letzen paar Minuten sollte nichts mehr passieren.
Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn man verdinet mit 1:0 in Führung gegangen wäre, aber Fussball ist nun mal kein Wunschkonzert.

Die Leistung, die der FSV in der zweiten Halbzeit geboten hat, war einfach zu wenig, um in die Nähe eines Sieges gelangen zu können. Das Spiel gegen Gnandstein hat gezeigt, dass man es deutlich besser kann, darauf sollte man sich besinnen und im nächsten Spiel wieder mit Spielwitz, Laufbereitschaft und vor allem einer besseren Chancenauswertung aufwarten.
Zum Abschluss aber noch eine positive Anmerkung: Zumindest Matthias Nestler hat mit einer fehlerfreien Vorstellung im Tor überzeugen können, was für ein paar Sorgenfalten weniger in den Gesichtern der Trainer, im Hinblick auf die kommenden Aufgaben, sorgen dürfte.


K. Gentsch


Abschließend seht ihr ein Interview mit Trainer R. Grübel kurz nach dem Abpfiff: