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Sieg im Derby – mit Glück und Lehmann

Inter gegen AC, Bayern gegen `60, AS gegen Lazio – es sind die großen Derbys, welche die Massen immer wieder in die Stadien pendeln lassen, Rivalitäten schüren und sogar ganze Städte spalten… Bei Serbitz gegen Neukirchen ist das anders.
Hier wird gemütlich auf der Tribüne gesessen und darauf gehofft, dass sein Lieblingsverein das bessere Ende für sich hat. Wenn jedoch das Spiel ab und an überhart geführt wird, der Schiedsrichter wie auf Valium pfeift und sicher geglaubte Führungen aus der Hand gegeben werden, dann kann es auch auf der gemütlichsten Tribüne schnell mal laut werden.


 

Sören Winklmeier Andreas Lehmann schoss 2 Tore - Spieler des Tages

So auch am vergangenen Samstagnachmittag in Serbitz. Pünktlich 15 Uhr wurde die Partie zwischen dem FSV Serbitz/Thräna und der Fortuna Neukirchen, bei ordentlichen Bedingungen und vor dem ein oder anderen Fan, angepfiffen. Wer sich ein schönes Samstagnachmittag-Spiel erhofft hatte, konnte diese Hoffnungen gleich begraben, denn es wurde schnell deutlich, dass das Spiel hauptsächlich über den Kampf entschieden würde. Darauf besann sich der FSV in der Anfangsphase dann auch, frei nach dem Motto: Die Null muss stehen. Eine klar überlegene Mannschaft auszumachen, war in dieser Partie nicht möglich, die Spielanteile jedoch lagen vermehrt auf seiten der Fortuna. Doch was nützen Spielanteile, wenn dein Gegner die Tore macht? In der 15. Minute nämlich war es der FSV, der das erste Tor des Spiels schießen sollte. Sören Winklmeier, der für seine Kopfballstärke bekannt ist, nutzte diese und eine gute Ecke von Holger Bauch (der für seine guten Ecken bekannt ist) und katapultierte den Ball in den rechten Winkel des Gästetores. Am Spielgeschehen änderte die Führung der Serbitzer allerdings nichts. Weiterhin spielten die Gäste den „etwas“ besseren Fußball und trotzdem war es wiederum die Elf aus Serbitz, welche das Tor machte. Nach einem Freistoß von Holger Bauch, fand sich der Ball in einem riesigen Durcheinander im Sechzehner der Gäste wieder und kurze Zeit später vor den Füßen von Andreas Lehmann. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten, nutze das Chaos und schoss das Spielgerät in den rechten Torwinkel, zum 2:0 in der 30. Spielminute. Mit diesem Spielstand gingen beide Mannschaften zur Halbzeit in die Kabine.
Dabei roch es schon ein bisschen nach Vorentscheidung, was sich in der zweiten Halbzeit noch grundlegend ändern sollte. In dieser sorgte erst der Schiedsrichter, durch ständige Fehlentscheidungen und geistige Abwesenheit, für viel Trouble und danach Helm auf Seiten der Gäste, durch ein Kopfballtor, für den Anschlusstreffer in der 65. Minute. Das Spiel wurde, je länger es dauerte, immer ruppiger und der Schiedsrichter immer schlechter. Zu der kuriosen Partie passte es dann auch, dass Sören Winklmeier den Ausgleich der Gäste gleich selbst besorgte. In der 80. Minute wurde diesem seine immense Kopfballstärke zum Verhängnis und er netzte den Ball nach einer Ecke in den eigenen Kasten. Jetzt gab es kein Halten mehr, denn die Tendenz zeigte ganz klar auf einen Sieg für Neukirchen. Die nächsten Minuten gehörten dann auch den Spielern der Fortuna, welche die Abwehr des FSV das ein um das andere Mal in Bedrängnis brachten. Doch der Fußballgott hatte für den FSV wohl eine letzte Chance in diesem Spiel vorgesehen. Diese gab es dann in der 85. Minute in Form eines Freistoßes aus einer brillianten Position für Andreas Lehmann, dem Freistoßspezialisten in den Reihen der Serbitzer. Dem Gästetorwart, der auf sein Aussehen wohl mehr wert legt als auf gute Leistungen, ließ Lehmann keine Chance und schlenzte den Ball über die Mauer direkt ins rechte Eck zum 3:2 Endstand. Damit setzte er einen wunderschönen Schlusspunkt unter ein weniger schönes, aber dafür enorm spannendes Spiel und hat sich auf jeden Fall bis zum nächsten Spiel unsterblich gemacht.
In letzter Instanz ist Fußball halt immer noch ein Ergebnissport – und wenn da die eine Mannschaft vier und die andere nur ein Tor schießt, braucht man über den verdienten Sieger nicht zu diskutieren.


K. Gentsch