Wichtiger Sieg kurz vor der Winterpause verschafft Luft nach unten
Kurz vorm Abstiegsplatz, spielerisch nicht gerade überzeugend, hieß es am Nikolaustag: Absetzen vom unteren Tabellefeld. Und wer kommt da besser als ein direkter Tabellennachbar, der darüber hinaus auch gern mal ein paar Pünktchen abgibt? Die Stiefel geputzt freute man sich auf die bevorstehenden Geschenke und außerdem wollte man bei der folgenden Weihnachtsfeier auch mal wieder etwas zu feiern haben!
Holger Bauch - Spieler des Tages
So spielte der FSV
Wenn man die Aufstellung vergleicht, zum Spiel gegen Lobstädt, muss man ganz eindeutig sagen, dass fast alles wieder auf normal gestellt war. Die Ausnahme bildete hierbei Dinter, der für den abwesenden Grüneberg in den Sturm rückte, Bauch rückte auf die Außenbahn. Das Mittelfeld hatte endlich wieder mit Lehmann und Winklmeier die Stabilität die man schmerzlich vermisste in den letzten Wochen. Winkler, der wohl seine Form endlich gefunden zu haben scheint, versprach schon vor dem Spiel viele Tore. Dass er am Ende doch damit so Recht hat, hätte er wohl selbst nicht gerechnet.
Das Serbitz klar auf Offensive setzte und den Gegner unter Zugzwang zu bringen versuchte merkte man schon kurz nach Beginn. Man wollte zeigen wer Herr im Hause ist. So passte Winklmeier auf, den in der ersten Halbzeit großartig aufspielenden, Bauch welcher sich rechts außen durchsetze und auf Winkler flankt. Dieser, frei vor dem Tor, nutzte die große Chance zu Beginn des Spieles nicht und köpfte drüber. Doch schon drei Minute Später, also in der 5. Minute, machte er seinen Lapsus wieder wett. Nach Freistoß von Lehmann verschätzt sich der Torhüter der Röthaer und fliegt am Ball vorbei. So kommt Winkler frei zum Abschluss und kann das 1:0 für die Serbitzer erzielen.
Mit der Führung im Rücken nahm Serbitz weiter Fahrt auf, erlaubte sich jedoch immer wieder Unkonzentriertheiten in der Hintermannschaft. So musste Majetschak einen Röthaer kurz vom 16er von den Beinen holen, und wie man „Maje“ kennt musste dieser dagegen beim Schiedsrichter protestieren. Engemann, der eine angemessen gute Leistung abgab, blieb nichts anders übrig als dafür die gelbe Karte zu zücken. Mittlerweile die 7. auf dem Konto des Serbitzer Liberos, etwas Zurückhaltung wäre wohl wünschenswert, will man nicht einen neuen Rekord aufstellen, außerdem bestraft man damit nicht nur sich sondern auch immer seine Mannschaft. Der anschließende Freistoß brachte allerdings nichts. So setzte Serbitz seine Offensive weiter fort. Nach Ecke von Bauch, landet der Ball punktgenau auf dem Kopf von Winkler, welcher sich bedankt und zum 2:0 einnetzt. Sollte dieses Tor, nach elf Minuten, eigentlich Sicherheit geben, schaffte man sich aber damit wieder nur mehr Probleme in der Abwehr. Ein Serbitzer Phänomen.
Denn jetzt begann die Sturm- und Drangphase von Rötha. Nach Ballverlust von Winklmeier im Mittelfeld schalten die Röthaer den Turbo ein und ziehen Richtung Serbitzer Tor. Pass auf den links Außen, welcher auf das kurze Eck von Karigs Tor zustürmt. Dieser kann den folgenden Schuss gut gegen den Pfosten lenken, den Abpraller aber leider nicht festhalten und so kommt ein Stürmer aus Rötha an den Ball und schiebt ein. Die Freude währte allerdings nicht lang, denn der Schiedsrichter entscheidet auf Abseits. Die wohl umstrittenste Szene des Spiels. Kurz darauf war es wieder die Serbitzer Hintermannschaft die für Gesprächsstoff sorgte. Mal wieder nicht konsequent genug, bekommt man den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum und die Röthaer erobern sich den Ball, worauf Erhardt rüde einsteigen muss. Zum Glück aber kurz vor dem 16er. Der anschließende Freistoß brachte allerdings wieder nichts ein.
Nun fingen sich die Serbitzer langsam und begannen wieder nach vorn etwas zu tun. Und wer sonst außer Winkler sollte im Mittelpunkt stehen? Nach langem Pass macht er alles richtig und steht frei vor dem Torhüter und dessen zu beschützenden Objektes. Doch leider schlägt er über den Ball und vergibt die Chance. Kurz darauf wieder die gleiche Situation, Winklmeier auf Winkler, dieser nimmt dieses mal sogar noch den Hüter aus und schiebt den Ball am Tor vorbei. Sollte das aber die letzte vergeben Großchance sein? Natürlich nicht, so war es wieder Winkler der sich gut gegen die Hintermannschaft durchsetzte, dieses mal allerdings schießt er den Hüter an, der Ball springt zu Lehmann, der allerdings das Leder übers Tor befördert. Dass solche nicht genutzten Chancen meistens bestraft werden hätte man fast in der 37. Minute erlebt. Als ein Röthaer Stürmer sich gegen die Abwehr der Serbitzer durchkämpft und frei vorm Tor zum Schuss kommt, dieser allerdings an der Latte endete. Kurz darauf war es wieder einmal Bauch der sich rechts außen pudelwohl zu fühlen schien und dort für mächtigen Wirbel sorgte. Gestoppt konnte er dieses mal nur unfair vor dem Strafraum der Gäste. Lehmann in alt bekannter Manier legte sich den Ball zurecht und zwirbelte ihn Richtung Tor. Der Gästehüter war allerdings auf dem Posten und lenkte den Ball an das Lattenkreuz, dieser sprang auf den heran laufenden Bauch, welcher sich überrascht zeigte und ihn übers Tor beförderte. Die letzte Szene der ersten Halbzeit gehörte allerdings Rötha. Nachdem sich der Rechts-außen der Gäste mal wieder durchsetzte passt dieser auf seinen, in der Mitte mitgelaufenen, freistehenden Teamkameraden, welcher es allerdings nicht vollbrachte aus kurzer Distanz zu vollenden und übers das Tor schoss. Kurz darauf gingen beide Mannschaften in die Kabine um sich bei den eisigen Temperaturen etwas auf zu wärmen.
Die zweite Halbzeit startete etwas verhaltener als die Erste und so dauerte es bis zur 53. Minute das etwas Nennenswertes passierte. Da geschah es das sich Erhardt auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und in den Strafraum blickte, dort sah er Dinter, welcher auch gleich den Ball bekam, er nahm den Ersten aus, er nahm den Zweiten aus, aber nach dem Dritten war Schluss und die Gäste konnten zur Ecke klären. Ein Fall für Bauch, welcher auf den Elfmeterpunkt zielte. Präzise kam der Ball auch dahin, ein Röthaer sprang am höchsten konnte aber nicht richtig klären, so gelangte der Ball vor die Füße von Lehmann, welcher instinktiv schoss. Der Hüter der Gäste kann den Ball noch einmal abwehren, allerdings landet der Abpraller direkt vor Winkler welcher sich abermals bedankt und einnetzte. Und mal wieder zeigt sich das Phänomen Serbitz, denn kurz darauf war wieder Rötha am Drücker, nach einer Ecke faustet Karig den Ball nur halbherzig weg, dieser landet vor einem Stürmer, welcher auch gleich Maß nahm und die Latte traf. Der Abpraller springt zwei Röthaern vor die Füße, welche sich gegenseitig behindern und so kann Majetschak die Situation klären. Der darauf folgende Gegenstoß wurde über Lehmann eingeleitet, welcher auf Winkler flankt, dieser nimmt den Ball direkt und nagelt ihn unter die Latte. Nach knapp 60 Minuten stand es nun 4:0. Mehr als nur die Vorentscheidung, oder?
Denn nun zeigten die Gäste dass sie sich noch nicht geschlagen geben wollten. So setzte sich ein Röthaer Stürmer gegen den gerade zuvor eingewechselten Hildwein durch und sieht sich nur noch dem heraus laufenden Karig entgegen. Das jedoch war wohl immer noch genug um das Tor zu vereiteln. Denn Karig pariert den halbhohen Schuss. Leider war er in der 67. Minute nicht ganz so glücklich, als sich ein Stürmer aus Rötha durch den Strafraum kämpft und in die Kurze Ecke schießt. Der Ball rollt zwischen Karigs Beinen durch und markiert den 4:1 Anschlusstreffer. Die Antwort der Serbitzer folgte auf dem Fuß. Bauch, welcher in der Zweiten Halbzeit nur noch wenige Möglichkeiten hatte sich auszuzeichnen, setzt sich im Mittelfeld stark durch und passt auf Winklmeier. Dieser läuft zur Grundlinie und bedient, den im Strafraum frei stehenden Winkler, welcher allerdings die Chance nicht nutzen kann. Doch nur eine Minute später, in der 70., machte er alles richtig: als Lehmann die Lücke in der Abwehr sah und Winkler lang schickte. Besser als in der Ersten Halbzeit nimmt er den herauslaufenden Hüter aus und vollendet zum 5:1.
Doch Rötha gab sich noch nicht geschlagen und wollte wenigstens noch etwas Ergebniskorrektur vornehmen. So war das 5:2 in der 74. Minute ein Spiegelbild des Ersten Tores, mit dem Unterschied das der Stürmer dieses Mal in die Lange Ecke vollendete. Nach 75 Minuten hatte dann endlich Winkler seine Schuldigkeit getan und wurde gegen Badstube ausgetauscht. Die letzten beiden Chancen des Spieles sollten wieder Serbitz gehören. Zuerst setzte sich, nach Pass von Lehmann, der bis dato unauffällige, Dinter rechts Außen durch und passt auf Erhardt. Dieser schaffte es allerdings nicht die Abgebrühtheit eines Stürmers an den Tag zu legen und schoss über die Latte. Und zum Schluss war es wieder einmal Bauch welcher mit einer seiner starken Ecken für Aufsehen sorgte. Er sieht dass Lehmann unbewacht ist und schlägt den Ball direkt zu ihm. Dieser, cool wie er nun einmal ist, legt sich den Ball auf den linken Außenriss und schoss das wohl schönste Tor des Tages. 6 Minuten später brach auch schon die 90. Minute an und der Schiedsrichter sah keinen Grund länger zu spielen und pfiff die Partie ab.
Auch wenn der Eindruck aufkommen könnte, dass Serbitz die klar überlegene Mannschaft war, muss man sagen, dass wenn Rötha seine Chancen besser nutzen würde, man durchaus ins Hintertreffen geraten wäre. Zum Schluss muss sich Serbitz-Thräna nur vorwerfen lassen, das man eigentlich hätte höher gewinnen müssen.